Interview mit Florian Scherl: Gründer von FAST AI movies

Florian ist 17 Jahre alt und Schüler am Chiemgau-Gymnasium Traunstein. Aktuell ist er in der Q12 und macht 2022 unter anderem in Informatik sein Abitur. Neben der fleißigen Arbeit an seinem Projekt, auf welches wir gleich kommen, geht er gerne mountainbiken und reisen. Los geht´s mit Florians spannender Geschichte!

Hallo Florian, einmal vorne angefangen, wie bist du zum Programmieren bzw. zur künstlichen Intelligenz gekommen?

Florian: „Hallo, ich bin in der 6. Klasse mit der Programmierung das erste Mal in Kontakt gekommen, als ich in meiner Schule ein Wahlfach besucht habe, wo wir Lego Mindstorm Roboter programmiert haben. Vor ca. 2 Jahren bin ich dann auf die Plattform OpenHPI gestoßen, wo ich tiefer in die Programmierung eingestiegen bin. Dort bin ich dann auch in dem Kurs Deep Learning für Einsteiger das erste Mal mit Künstlicher Intelligenz in Kontakt gekommen und habe mein erstes Neuronales Netz programmiert. Im Sommer letzten Jahres bin ich schließlich über den BWKI auf KI macht Schule gestoßen, wo ich dann ein großartiges KI Camp absolvieren durfte.“

Welchen Einfluss hat KI macht Schule auf dich und dein Projekt und was war der größte Mehrwert, den du aus dem Kurs gewinnen konntest?

Florian: „KI macht Schule hat einen sehr großen Einfluss auf mein Projekt. Dank KI macht Schule konnte ich den Kontakt zu Marius Süßmilch herstellen, der mich seit letztem Oktober sehr tatkräftig unterstützt und mir beim Programmieren sowie beim Entwickeln der KI-Modelle hilft. Zusätzlich hat mich Marius auch noch an Steffen Schneider vermittelt, der mir auch einige hilfreiche Tipps gegeben hat, wie ich meine Ideen “programmiertechnisch” in meinem Projekt verwirklichen kann. Dank des KI-Camps habe ich gelernt, wie Neuronale Netze aufgebaut sind und wie man ein eigenes Neuronales Netz programmiert. Dadurch verstehe ich nun auch Codes, in dem KI-Modelle vorkommen, viel besser.“

Was ist Jugend gründet für ein Wettbewerb?

Florian: „JUGEND GRÜNDET ist ein zweiteiliger vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Schülerwettbewerb, der sich mit dem Thema Entrepreneurship, der Unternehmensgründung, befasst.“

Wie gestaltet sich eine Teilnahme bei Jugend gründet?

Florian: „Die Teams müssen zunächst einen Businessplan für ihre innovative Geschäftsidee erstellen. Die besten 30 dieser Teams werden zu sogenannten Zwischenfinals, den Pitch Events, eingeladen. Zusätzlich müssen sich die Schülerinnen und Schüler in einer zweiten Phase – der Planspielphase – bewähren, in der sie erfolgreich ein virtuelles Unternehmen über acht Perioden führen. Diese beiden Teile werden bepunktet und das damit entstehende bundesweite Ranking stellt die Grundlage zur Auswahl der besten zehn Teams für das Bundesfinale dar. Und zu guter Letzt sollte man es schaffen, die Jury beim Bundesfinale zu überzeugen.“

Wie hast du dich gefühlt, als du von deiner großartigen Platzierung als Zweiter erfahren hast?

Florian: „Zunächst habe ich mich einfach wahnsinnig gefreut, da ich wusste, dass sich die Arbeit der letzten Monate gelohnt hat. So richtig realisiere ich den Erfolg aber erst jetzt (ca. 1,5 Monate später). Dieser Erfolg gibt mir auch den notwendigen Antrieb, das Projekt weiterzuentwickeln.“

Wie erklärst du deinen Mitschüler: innen dein Projekt?

Florian: „Mein Projekt ist eine KI-Software, die nur mit einem Foto des Sprechers und einem Schlagwort des gewünschten Themas ein gesamtes personalisiertes Video generiert. Das heißt, dass Videos nur durch den “Computer” produziert werden, ohne dass “Schauspieler”, “Drehtage”, sowie “Postproduktion” benötigt wird.“

Was waren die größten Herausforderungen des Projektes?

Florian: „Zunächst war die Idee, gesamte Spielfilme durch KI zu programmieren, sowie Serien durch KI fortführen zu können. Nachdem wir unser KI-Modell aber trainiert haben, mussten wir feststellen, dass dies leider keine guten Ergebnisse lieferte, da das Neuronale Netz einfach nicht in der Lage war, die komplexen Zusammenhänge zu lernen. Dies war der größte Rückschlag in meinem Projekt. Dank Marius konnte ich aber dann die Idee dahingehend weiterentwickeln, dass z.B. Erklärvideos durch KI generiert werden. Programmiertechnisch hatte ich auch öfter die Herausforderungen, dass ich bis vor kurzem nur einen Windows Laptop (und nicht wie in der Programmierung üblich Linux) hatte und deshalb teilweise Code-Abschnitte einen Fehler produziert haben.“

Was sind die nächsten Ziele mit deinem Projekt?

Florian: „Aktuell entwickle ich die Software so weiter, dass die Videos noch realer erscheinen. Außerdem will ich die Software dahingehend erweitern, dass Gesten wie Handbewegungen etc. auch durch die KI eingearbeitet werden. Ein großes Ziel ist es außerdem, dass nicht nur der “sprechende Kopf” personalisiert ist, sondern auch die eigene, persönliche Stimme verwendet. Mein Hauptziel ist es aber, das Projekt erfolgreich als Geschäftsidee umsetzen zu können und somit ein Unternehmen zu gründen. Dazu nutze ich auch meine Mitgliedschaft bei den Campus Founders, von denen ich wertvolle Tipps bekomme.“

Planst du ein Studium? Wenn ja, willst du auch dort weiter in die Thematik KI einsteigen bzw. welches Studium planst du?

Florian: „Nach meinem Abitur will ich Informatik studieren. Da mich das Thema KI einfach fasziniert, versuche ich, darauf auch meinen Schwerpunkt zu setzen.“

Was machst du in deiner Freizeit, wenn du nicht gerade eine KI programmierst?

Florian: „Meine großen Leidenschaften neben der Programmierung sind Mountainbiking (liegt hier im Chiemgau auf der Hand) und Reisen.“



Danke für das interessante Interview Florian!

Wenn ihr mehr über Florian oder sein Projekt erfahren möchtet, dann folgt ihm gerne auf LinkedIn oder schreibt ihm eine Mail an florian.scherl@fast-ai-movies.com